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Franz Josef, Fox Glacier

In Franz Josef und Fox Glacier besichtigten wir die leider in den letzten Jahren erheblich geschmolzenen Gletscher. Aufgrund des rapiden Abnehmens der Gletscher ist es leider nicht mehr erlaubt, diese zu besteigen. Einen Helikopterflug mit anschließender Führung auf den Bergen hatten wir eigentlich in Betracht gezogen…musste aber leider ausfallen, da in den nächsten zwei Wochen aufgrund von Sturmwarnungen keine Flüge starten würden. Aus diesem Grund blieb es leider nur bei einem kurzem Stop mit anschließender Weiterfahrt nach Wanaka & Queenstown!

 

Die Westküste

Von Kaikoura ging es zurück zur nördlichen Spitze der Südinsel. Dort began unsere Reise nach Süden entlang der Westküste. Da wir wie gesagt etwas unter Zeitdruck standen, fuhren wir sämtliche sehenswerte Orte in einer ziemlich kurzen Zeit ab. Das Wetter war dabei keine große Hilfe….auf unserer Reise hatten wir hauptsächlich Wolken, Regen, Wind, Hagel und Sturm.

Den ersten „Stop“ unserer Reise machten wir in Kaiteriteri und unternahmen Ausflüge zum wunderschönen Abel Tasman National Park, zur Ngarua Cave und zu den Te Waikoropupu Springs, kurz Pupu Springs (:D), der klarsten Quelle Neuseelands. Besonders Glück hatten wir bei der Besichtigung der Ngarua Cave. Wir wollten eigentlich die letzte Führung um 15:00 Uhr erwischen, kamen aber etwas zu spät an. Als ich nachfragte, ob es denn möglich wäre, trotzdem noch eine Führung zu bekommen, teilte mir der ältere Herr mit, dass aufgrund fehlender Besucher gar keine Führung um 15:00 Uhr zustande kam. Er würde uns zwei aber durch die Höhle führen, wenn  es sofort losgehen könnte. So bekamen Marie und ich unsere kleine, persönliche 3-Pesonen-Höhlentour! Besonders interessant waren die Knochen von Kiwis und sogar Moas. Die armen Tierchen fielen durch Löcher in die Höhlen und verhungerten dort in der Dunkelheit.

 

Von den Pupu Springs fuhren wir entlang der Westküste nach Punakaiki, unserem nächsten Stop. Die Fahrt war relativ anstrengend, Berge hoch, Berge runter, alles noch bei extrem starkem Nebel….ich bin teilweise wirklich nur 20 kmh gefahren, weil ich absolut GAR NICHTS gesehen habe. Allerdings hatte ich dank der niedrigen Geschwindigkeit und einer Menge Glück die Möglichkeit, einen Kiwi am Straßenrand zu sehen! In Punakaiki angekommen besichtigten wir die Pancake Rocks. Warum die „Pfannkuchen Felsen“ so heißen –  nun das erklärt sich glaube ich von selbst, wenn ihr euch die Bilder anguckt! :)

Kaikoura

Auf der Südinsel angekommen ging es an der Ostküste entlang Richtung Kaikoura. In der Sprache der Maori bedeutet „kai“ Mahl und „koura“ Langusten. Bis in die 1980er Jahre hinein war Kaikoura ein Fischerdorf. Heute ist der Ort hauptsächlich für seine Walbesichtigungstouren und die leckeren Meeresfrüchten bekannt, die hier verspeist werden können. Wenige Gegenden der Erde sind so tierreich! Wale, Delphine, Seebären, Pinguine, Albatrosse und viele weitere sind auf der Halbinsel heimisch oder machen hier auf ihren Wanderungen Rast. Der Grund für die große Zahl an Meerestieren und Vögeln sind die günstigen Strömungsverhältnisse nah an der Küste. Der Rand des Kontinents senkt sich hier allmählich ab, um dann plötzlich über 800 Meter tief senkrecht abzufallen. Aus diesem Graben strömt nährstoffreiches Wasser aus tieferen Bereichen, welches bis zur Oberfläche gehoben wird. Ein wahres Fressmahl also für sämtliche Spezies! In der Mythologie der Maori ist die Halbinsel Kaikoura der Ort, an dem der gottähnlich Held Maui seinen Fuß aufsetzte, als er den schweren Fisch (die Nordinsel Neuseelands) aus den Tiefen des Ozeans heraufzog.

Wir blieben mehrere Nächte in Kaikoura und übernachteten auf einem schönen Campingplatz direkt am Strand. Man stieg morgens aus dem Auto aus, rechts von dir die schneebedeckten Berge, links von dir der Strand mit den rießigen Wellen und den begehrten, wunderschönen Paua Muscheln…..Kaikoura habe ich auf meinen Reisen ganz besonders ins Herz geschlossen! Natürlich wollten Marie und ich auch einen sagenhaften Schnappschuss einer majestätischen Walflosse, welche sich grazil aus dem Meer erhebt, abgreifen und buchten deshalb unsere Waltour für den nächsten Tag. Zum sagenhaften Schnappschuss kam es allerdings nie. Wie ihr sicher schon aus vorangegangenen Berichten subtil herauslesen konntet, war unsere Reise nicht unbedingt mit Glück gesegnet. Schon morgens beim Schalter informierte man uns darüber, dass starker Nebel vom Meer herangetrieben wird und die Tour bei schlechten Sichtverhältnissen aus Sicherheitsgründen eventuell abgebrochen werden muss. Eigentlich hätten wir uns da schon verabschieden und wieder gehen sollen. Mit optimistischer Einstellung und euphorisch sabbernd im Hinblick auf einmalige Walsichtungen wurden wir mit einem Bus zum Boot gebracht. Nach ein paar allgemeinen Sicherheitshinweisen durch unsere Crew machten wir uns auf Waljagd. Dabei werden bekannte Stellen im Meer angefahren, wo Wale in der Vergangenheit gesichtet wurden. Lassen sich dort durch Zufall keine der begehrten Meeressäuger antreffen, nutzt der Kapitän einen Sensor, um Geräusche der Tiere aufzufangen, ihre Postition zu orten, um dann das Boot mit fotohungrigen Touristen möglichst nah an die Wale zu steuern. Unsere unglaublich spannende Walbesichtigungstour lief also folgendermaßen ab: Raus aufs Meer, Stelle angefahren, sämtliche Touristen wie blöd auf das Deck raus (man könnte ja den Wal verpassen!), Kaptitän nutzt sein Ultraschallgerät, kein Wal, alle wieder rein, nächste Stelle, alle wieder raus, kein Wal, alle wieder rein. Und das ganze vier Mal. Die nicht langsame Fahrt hinaus aufs Meer war witztig, das Hin- und Hergerenne der anderen Touristen irgendwann nicht mehr. Am Ende einer Tour ohne Wal (was ja eigentlich so gut wie UNMÖGLICH ist, da das Unternehmen eine Walsichtung zu 90% garantiert und die durchschnittliche Walsichtung bei 1-2 Walen pro Tour liegt) hat man die Wahl zwischen einer erneuten Tour an einem anderen Tag oder einer Erstattung von 80% des Kaufpreises. Nach langem Überlegen entschieden wir uns natürlich für eine erneute Tour. Der Hauptgrund für einen Besuch in Kaikoura waren schließlich die Wale, welche dort ja ganz besonders gut besichtigt werden können. Die zweite Tour lief haargenau so ab, wie unsere erste Tour, nämlich wallos. Der einzige Unterschied war, dass sich bei der zweiten Tour einige Leute übergeben mussten, was als Krankenpfleger ja dann doch irgendwie unterhaltsam ist. Marie und ich sind irgendwann schon gar nicht mehr aufgestanden und aufs Deck gegangen, während Horden von Asiaten bewaffent mit Kameras und Selfiestöcken an uns vorbeistürmten. Schon etwas enttäuscht begaben wir uns nach der zweiten Tour zum Schalter des Unternehmens und erhielten unser Geld zurück. Mit dem Geld gingen wir dann erst einmal ins Restaurant. Auch wenn wir leider keine Wale gesehen haben, war die Zeit in Kaikoura einfach wunderschön. Wir futterten Fish & Chips, besuchten die Robbenkolonie und wanderten entlang der Kaikoura Peninsula. Die Robbenkolonie war ein ganz besonderes Erlebnis! Noch nie habe ich Robben aus so kurzer Entfernung gesehen. Die Tiere liegen dort auf Steinen, teilweise auch einfach auf der Straße und lassen sich von den Menschenmassen bei ihrem Sonnenbad absolut nicht stören. Nach 3 Tagen Kaikoura fuhren wir zurück in den Norden, um unsere Reise Richtung Süden entlang der Westküste zu beginnen.

Wellington

Der Aufenthalt in Wellington war, auch dank des schönen Wetters, total angenehm! Außerdem muss ich gestehen, dass mir persönlich Wellington wesentlich besser gefallen hat als Auckland. Die Hauptstadt Neuseelands liegt an der Südspitze der Nordinsel. Hier bucht man auch seine Fähre, wenn man auf die Südinsel möchte. Die Zeit bis zur Abfahrt unserer Fähre verbrachten wir im Te Papa Museum, einem 6 stöckigen Gebäude mit Ausstellungen über die neuseeländische Tierwelt (Kiwi, den ausgestorbenen, flugunfähigen Riesenvogel, den Moa), Kunst, die Beteiligung NZ am ersten Weltkrieg, die Bedrohung durch Erdbeben (mit begehbarem kleinem Häuschen, in welchem ein Erdbeben simuliert wird!), Maorikultur und vielem mehr! Das Museum war außerdem noch kostenlos und man konnte so lange darin bleiben, wie man wollte. Ich glaube, wir verbrachten ungefähr 5 Stunden im Museum, danach war sowohl der Akku meiner Kamera als auch der meines Handys leer. Anschließend besuchten wir die berühmte Cuba Street, einer Gasse zum Bersten gefüllt mit Restaurants, Cafes und Musikläden im alternativen Stil. Selbst Restaurants speziell für Vegetarier und Veganer sind hier zu finden! Marie und ich gönnten uns allerdings einen Burger bei „Ekim“, einer Burgerbude in einem umgebauten Hippiebus, wo ich den besten Burger meines Lebens verspeiste! Selbstverständlich darf bei einem Aufenthalt in Wellington auch der Besuch der Weta Caves nicht fehlen! Die Weta Studius begannen sehr klein mit ihrer ersten Werkstatt in ihrer kleinen Wohnung. Diese Leute machten ihre Leidenschaft und ihr Hobby über Jahre hinweg definitv zum Beruf und bauen und fertigen heute Filmrequisiten und werden von Regisseuren für große Filmprojekte engagiert. So fertigten die Weta Studios sämtliche Requisten (angefangen von den Wafffen und Kettenhemden, bis hin zum Einen Ring und den Entwürfen für die Städte wie z.B. Minas Tirith) für die HdR Trilogie. Auch die Waffen und Maschinen aus dem Film Avatar-Aufbruch nach Pandora, den wahrscheinlich jeder von euch gesehen hat, stammen aus den Weta Studio Werkstätten. Nach 2 Tagen hieß es dann aber Abschied nehmen von Wellington und der Nordinsel. Mit der Fähre fuhren wir bei schönstem Wetter hinaus aufs Meer und schließlich durch die Marlborough Sounds nach Picton auf der Südinsel. Die Fahrt mit der Fähre, vor allem der Abschnitt mit den Marlborough Sounds, war atemberaubend! Wir haben sogar ein paar Delfine im Wasser planschen sehen, welche für kurze Zeit neben unserer Fähre schwammen.

Herr der Ringe Tag

Bevor wir jedoch direkt nach Wellington durchstarteten, mussten vorher noch ein paar andere Zwischenstops eingelegt werden. Einige Orte um Wellington dienten nämlich als Vorlage für die HdR-Filme und mussten daher von einem Fan wie mir unbedingt besichtigt werden! Marie hatte diesbezüglich eigentlich keine große Wahl und musste einfach mit :D. Der großartige Herr der Ringe Reiseführer, welcher exklusiv alle Drehorte mit Koordinaten der Drehorte auflistet, erwies sich im Verlauf der Tage als große Enttäuschung. So schwärmt er seitenlang mit Beschreibung dieser unglaublich schönen und faszinierenden Gegenden in der Superlative, um dann im letzten Satz darüber zu informieren, dass besagter Ort für die Öffentlichkeit gar nicht zugänglich oder bzw. nur mit einem Helikopter zu erreichen ist. So war es auch im Fall Lothlorien, dem Elbenwald, in welchem Frodo und seine Gefährten nach den Erlebnissen in Moria Zuflucht suchten. Wir fuhren extra einen Umweg und verbrachten die Nacht im kleinen Örtchen Greytown um am nächsten Morgen besagten wundervollen Elbenwald (ganz besonders zu empfehlen im Herbst, wenn die Sonne die Blätter dieser majestätischen Baume in goldenes Licht….bla bla bla usw.) zu bestaunen. Lothlorien empfing uns mit einem großen weißen Tor, welches natürlich verschlossen war. Ein Schild informierte uns darüber, dass das Privatgelände für Besucher nicht geöffnet wird. Ich habe es mir trotzdem nicht nehmen lassen, ein paar Bilder zu machen. Witzigerweise trafen wir einen anderen HdR-begeisterten Reisenden, welcher genau wie wir enttäuscht vor dem geschlossenen Tor stand. Er empfahl uns einen Ausflug zum Cape Palliser an der Südspitze der Nordinsel. Dort entstanden die Filmaufnahmen zu den Pfaden der Toten. Abgerundet wurde der Herr der Ringe-Drehort-Fan-Tag dann mit einem Besuch des Kaitoke Reginoal Parks, welcher als Vorlage für Bruchtal verwendet wurde! Nach einer Nacht auf einem kostenlosen Campingplatz neben dem Highway mit Tee+leckerem aus der Dose vom Campingkocher ging es dann nach Wellington!

Ab in den Süden

Nach Glühwürmchen, Hobbits und angenehmen kleinen Pläuschchen mit der neuseeländischen Polizei ging es von der Waikato Region Richtung Bay of Plenty. Dort nutzen wir die Zeit, um uns von den Strapazen der vorangegangenen Tage zu erholen. Ein Abstecher in die Redwood Forests oder in ein heißes Thermalbad in Rotorua hilft immer! Außerdem besuchten wir gemeinsam die Huka Falls in Taupo. Da das vordere Fenster auf der Fahrerseite immer noch nicht funktionierte und sich nicht mehr hochfahren ließ, gestaltete sich die Fahrt von Taupo nach Te Puke bei Regen als ganz besonders spaßig. Natürlich musste die Elektronik auch genau dann den Geist aufgeben, wenn das Fenster unten ist. Der AA (der neuseeländische ADAC) konnte den Fehler leider auch nicht beheben, versorgte uns aber mit einer „professionellen“ Plexiglasscheibe (welche allerdings nicht lange hielt). Die Nacht verbrachten Marie und ich auf der Kiwiplantage von Don und Lesley (meine früheren Arbeitgeber), welche sich großzügigerweise bereit erklärt hatten, uns die Nacht auf ihrem Grundstück schlafen zu lassen. Am nächsten Morgen brauchte Don auch nur wenige Minuten, um unser Autofenster zu reparieren! Mit funktionierendem Fenster und Auto machten wir uns also auf den Weg nach Wellington! Von Te Puke nach Wellington ist es schon ein gutes Stück Autofahrt….allerdings mussten wir die Zeit des Autoausfalls kompensieren und hatten so leider nicht die Möglichkeit, die West- bzw. Ostküste entlang nach Wellington zu fahren.

Bevorstehender Geburtstag

Hallo an euch da draußen! Die Zeit schreitet unaufhaltsam weiter und bald ist es wieder an der Zeit, die Kerzen von meinem Kuchen auszupusten (falls ich denn einen bekomme :D). Deshalb möchte ich im Voraus nur kurz ein paar Informationen loswerden.

Neuseeland ist ja dann doch ein gutes Stückchen von Deutschland entfernt, von daher wurde ich von einigen Leuten schon gefragt, wie das denn dann am 13.07. mit dem Gratulieren / Anrufen aussieht. Ich weiß, dass Anrufe ins Ausland für den Einen oder Anderen nicht so einfach sind und die ganze Angelegenheit bei steigender Anrufdauer auch nicht gerade günstig. Ich verlange wirklich von niemanden, mich an meinem Geburtstag in NZ anzurufen! Solange ihr an dem Tag mal kurz an mich denkt, bin ich zufrieden :). Falls doch jemand etwas „Persönlicheres“ hinterlassen möchte: Eine kleine Nachricht hier auf dem Blog (deswegen auch nochmal extra dieser Beitrag) oder in WhatsApp ist für mich persönlich völlig ausreichend!.

ACHTUNG: Ich habe nun ein neues Handy! Da die alte T-Mobile Karte nicht in das neue Handy passt, muss ich leider meine neuseeländische Karte verwenden! Das bedeutet, dass auch WhatsApp momentan über meine NZ Nummer läuft! Deshalb müssen eventuell abgeschickte Nachrichten auch an diese Nummer gehen. Falls sich außerdem jemand wundern sollte, warum ich in der Vergangenheit nicht mehr geantwortet habe, wisst ihr nun den Grund! Eine weitere Unanehmlichkeit sind die fehlenden Kontakte. Viele eurer Nummern sind auf meinem alten Handy/meiner alten SIM Karte gespeichert und von daher für mich momentan nicht abrufbar! Von daher wäre ich euch generell sehr verbunden, wenn ihr mich einfach in WhatsApp anschreiben würdet, damit ich eure Nummern wieder habe! (bestehende deutsche Gruppen in WhatsApp können mich mit meiner NZ Nummer einfach einladen). Wer wie gesagt lieber etwas schriftlich hinterlassen möchte, hat über diesen Beitrag oder meine Email Adresse robin.wetschera@web.de die Möglichkeit! Ich werde vorsaussichtlich an meinem Geburtstag arbeiten müssen, was die Möglichkeiten zum Gratulieren zusätzlich erschweren wird!.

Außerdem möchte ich mich nochmal für die Verzögerung bei der Aktualisierung des Blogs bei euch entschuldigen! Es ist wegen des schlechten Internets hier im Hostel und meiner Arbeitszeiten leider manchmal wirklich echt schwer, neue Beiträge zu veröffentlichen! Und die Bibliothek im Ort öffnet leider auch nicht nur für mich. Ich versuche, nach meinem Geburtstag wieder neue Beiträge zu veröffentlichen!

Und zu guter Letzt noch ein kleines Update: Ich befinde mich nach wie vor in Blenheim, dem Norden der Südinsel, im Blenheim Motorcamp and Backpackers, einem Hostel in der Budge Street 27 (wers genau wissen will: www.blenheimbackpackers.co.nz) . Blenheim bzw die Region Malborough ist dank der optimalen Wetterbedingungen für seinen Wein bzw Weinanbau bekannt. Momentan arbeite ich auf einem solchen Weinberg und vergnüge mich damit, die Äste der Weinpflanzen für den neuseeländischen Mindestlohn um Drähte zu wickeln! Oder anders gesagt: Ich lasse mich mal wieder für einen Hungerlohn ausbeuten. Mir gehts soweit gut (ich kränkel gerade leider etwas, da es bei Minusgraden im Auto dann doch langsam etwas frisch wird….Memo: In NZ ist es gerade Winter! Ich habe aber schon gehört, dass ihr in D gerade bei lustigen 35+ Graden fröhlich in der Sonne brutzelt. Da sind mir -6 Grad dann ehrlich gesagt doch lieber! ;)). Abgesehen von der kleinen Erkältung geht es mir gut, ich habe hier im Hostel viele nette Leute kennengelernt, das Auto funktioniert zur Abwechslung mal (habe erst gestern den TÜV gemacht!) und ich genieße einfach weiter mein kleines Abenteuer in Neuseeland! Liebe Grüße an dich nach Deutschland!!! :)

Matamata & Waitomo

Da wir dank der aufwendigen Reparatur des Autos mehr Zeit in Auckland verbracht haben, als mir eigentlich lieb war, machten wir uns direkt auf den Weg in den Süden der Nordinsel und ließen die Gebiete des Nordens und Coromandel aus. Das Auto funktionierte Gott sei Dank nach dem ganzen Stress einwandfrei, nur das Vorderfenster auf meiner Seite ließ sich nicht mehr bedienen. Selbstverständlich musste die Mechanik des Fensters auch kaputt gehen, wenn es gerade unten ist. Die Fahrt von Auckland in den Süden war also gut windig. Als es dann teilweise auch noch leicht anfing zu regnen, hatte ich echt das Gefühl, mit diesem Auto den absoluten Jackpot gezogen zu haben. Wir verbrachten die Nacht auf einem alten Flughafen und waren beide eigentlich relativ dankbar, nach dem ganzen Stress einfach nur schlafen zu gehen. Für die nächsten zwei Tage war der Besuch in Hobbiton (das Hobbitdorf aus „Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“), welches sich in Matamata befindet und ein Ausflug zu den berühmten Glühwürmchenhöhlen in den Waitomo Höhlen geplant. Am nächsten Tag machten wir uns also nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg nach Matamata. Schon am Ortseingang informiert dich ein Schild darüber, dass du dich ganz in der Nähe von Hobbiton befindest. Auch das I-Site (die Informationszentren in NZ) ist stilecht den Filmen von Peter Jackson angepasst. Mit dem Hobbiton Movie Tour Bus ging es dann zu der sich im Privatbesitz befindenen Schaffarm, welche als Kulisse für das Hobbitdorf genutzt wurde. Über den Besuch in Hobbiton möchte ich eigentlich gar nicht so viel berichten. Es sei auf jeden Fall gesagt, dass sich die 75$ Eintritt für mich als Herr der Ringe Fan auf jeden Fall gelohnt haben! Der Besuch im Hobbitdorf war nach dem Tongariro Crossing die zweitschönste Erfahrung! Unser Tourguide war absolut kompetent und freundlich und versorgte uns ständig mit Informationen über den Dreh des Films und den Aufbau des Dorfes. Ich bin wirklich beeindruckt, wie viel Energie, Aufwand und Perfektion Peter Jackson in seine Filme investiert hat. Nach 1 Millionen Fotos und einem Bier, welches speziell nur dort im Hobbitdorf im Gasthaus zum grünen Drachen gebraut wird und welches im Eintrittspreis mitinbegriffen ist, ging es nach einem kurzen Stop im Souvenirladen wieder zurück nach Matamata. Da das Fenster des Autos nach wie vor nicht funktionierte (ich bat eine Frau am Ticketschalter für die Glühwürmchenhöhlen, unser Auto im Auge zu behalten während wir in Hobbiton unterwegs waren), waren unsere weiteren Möglichkeiten relativ eingeschränkt. Eigentlich war der Besuch der Glühwürmchenhöhlen erst für den darauffolgenden Tag gebucht. Im Gespräch mit dem Personal des I-Sites, was denn ihrer Meinung nach sinnvolle Optionen mit einem nicht funktionierenden Fenster auf der Fahrerseite sein könnten, empfohl man uns, mit der Dame am Ticketschalter zu sprechen, ob eine Verschiebung unserer Tour durch die Höhlen möglich sei. Eigentlich hatte ich sowieso vor, beide Touren an einem Tag zu erledigen, aber laut der Webseite im Internet war die Glühwürmchenhöhle für besagten Tag schon ausgebucht. Nach einem kurzen Gespräch buchte die Dame unsere Höhlentour allerdings irgendwie um wir machten uns gleich auf den Weg nach Waitomo. Dort angekommen erfuhren wir, dass auf der Route, die der Tourbus normalerweise nimmt, ein Unfall passiert ist. Aufgrund des Umwegs, den dieser Bus daraufhin nehmen musste, verzögerte sich der komplette Tagesablauf der geführten Touren und die letzte Führung durch die Glühwürmchenhöhlen musste leider gestrichen werden. Besagte Tour, die jetzt aufgrund des verzögerten Zeitplans gestrichen werden musste, war natürlich, wie könnte es anders sein, unsere. Allerdings hatte ich ein Kombiticket gebucht, mit dem wir zwei verschiedenen Höhlen zu einem günstigeren Preis besuchen konnten. Somit fiel der Besuch der Glühwürmchenhöhle leider aus, wir hatten aber die Möglichkeit die Ruakuri Höhle zu besuchen, in der sich auch ein kleiner Abschnitt mit Glühwürmchen befindet. Für den Ausfall der „reinen“ Glühwürmchenhöhle bekamen wir unser Geld zurück. Leider war es nicht erlaubt, Bilder von den Glühwürmchen zu machen. Ich kann euch aber versichern, dass der Besuch der Tropfsteinhöhle mit weniger Glühwürmchen trotzdem schön war :D!.

 

Auckland….mal wieder!

Nachdem ich Marie vom Flughafen in Auckland abgeholt hatte, machten wir uns auf dem Weg Richtung Innenstadt. Der Plan war, ein paar Stunden die Innenstadt zu erkunden um dann gleich am selben Tag noch in den Norden zu reisen, den ich bis heute immer noch nicht entdeckt habe. Allerdings haben wir die Rechnung ohne mein Auto gemacht. Passenderweise wollten wir gerade zum Feierabendverkehr in die Innenstadt. Dementsprechend voll waren auch die Straßen. Das ständige Bremsen und Anfahren über längere Zeit war dann wohl doch einfach zu viel Hitze für meine Karre. Gott sei Dank befand sich wenige Meter von uns entfernt eine kleine „Parkbucht“, wo wir mit rauchender Motorhaube darauf warteten, dass das Auto wieder runterkühlen würde. Meine Stimmung zu diesem Zeitpunkt müsste ich jetzt mit Worten beschreiben, die ich hier ehrlich gesagt lieber nicht festhalten möchte. Denn genau das war das Szenario, welches ich um jeden Preis vermeiden wollte. Marie kommt in NZ an und das Auto geht erst mal flöten. Bevor ich nach Auckland fuhr, ließ ich das Auto extra noch in einer Werkstatt testen, damit ich sicher sein konnte, dass es für den folgenden Monat, wenn Marie kommt, einwandfrei funktionieren würde. Wir hatten also keine andere Wahl, als für die Dauer der Reparatur in Auckland zu bleiben. Insgesamt dauerte die Reparatur 2 Tage und kostete läppische 1000$ Dollar. Eigentlich hatte ich ein Budget von 2000$ für den einen Monat Reisen geplant….ziemlich demotivierend, wenn sich gleich in den ersten Tagen besagter Reise die Hälfte deines Geldes in Luft auflöst. Schuld an der erneuten Überhitzung meines Autos waren sowohl beschädigte Rohre am Kühler, als auch ein elektronisches Problem an den Ventilatoren, welche sich eigentlich anschalten sollen, wenn der Motor zu heiß wird. Insgesagt verloren wir wegen des Autos 3 Tage in Auckland, welche wir mit einem Besuch in Waiheke Island und der Erkundung der Stadt verbrachten. Übernachtet haben wir in einem 8-Betten Schlafsaal. Besagte 3 Tage wollte ich eigentlich nutzen, um den Norden zu erkunden. Leider blieb uns somit keine andere Möglichkeit, als den Norden ausfallen zu lassen. Mit aufgedrehter Musik, glücklicher Stimmung, singend und lachend und mit heruntergelassenen Fenstern bei sonnigem Wetter verließen wir dann also schließlich an einem Donnerstag Auckland auf dem Highway Richtung Süden. Natürlich war der Freitag und der darauffolgende Montag ein Feiertag, weswegen dank des verlängerten Wochenendes wieder enorm viele Leute auf den Straßen unterwegs waren. Während der Fahrt behielt ich die Temperaturanzeige äußerst kritisch im Blick. Es kam, wie zu erwarten, natürlich wie es kommen musste. Nach ca 1 Stunde Fahrt im zähfließenden Verkehr zeigten sich trotz Reparatur und einwandfreier Temperaturanzeige wieder Dampfschwaden aus der Motorhaube. Mir blieb nichts anderes übrig, als mitten auf dem Highway auf dem Standstreifen zu halten. In diesem Moment hätte ich glaube ich am liebsten irgendetwas angezündet. 3 Tage verloren, 1000$ Dollar gezahlt, damit ich mit dem gleichen Problem jetzt mitten im zähfließenden Verkehr irgendwo außerhalb von Auckland am Straßenrand stehe und wegen einer Mauer auf der rechten Seite nicht mal das Auto verlassen kann. Ein Telefonat mit der Werkstatt ergab, dass dies eigentlich ungewöhnlich sei und jetzt eigentlich alles funktionieren sollte. Ich solle doch vorsichtig an die Motorhaube gehen, den Deckel vom Kühler extrem vorsichtig lösen um den Dampf entweichen zu lassen. Selbstverständlich hatte ich dank meines enormen Autofachwissens keinerlei Bedenken, dass ich mich bei dieser Aktion wahrscheinlich zu 99,9% verbrennen werde. Nachdem ich mich also elegant aus dem Fenster (die Türe ging dank der Mauer auf der rechten Seite ja nicht mehr auf und auf der linken Seite kam ich wgn des Verkehrs nicht raus) auf die Mauer geschwungen habe, musste ich erst noch ein paar Schritte balancieren um überhaupt an die Motorhaube zu kommen und den Dampf abzulassen. Das dies ein äußerst riskantes Unterfangen war, da ja auf der anderen Seite der Mauer der entgegenkommende Autobahnverkehr vorbeirast, muss ich glaube ich nicht extra erwähnen. Während ich mich also an der Motorhaube zu schaffen machte um den Dampf entweichen zu lassen, meinte Marie noch, das zur Krönung des Tages jetzt nur noch die Polizei vorbeikommen müsste, der wir dann, dank fehlendem Warndreieck und Warnweste gleich nochmal 1000$ Strafe spenden können…..als auch schon der Zivilwagen mit Blaulicht vor uns auf dem Standstreifen hielt. Besagter Polizist erkundigte sich höflich, was denn genau unser Problem sei und hörte sich geduldig mein Gestammel von wegen “ erneute Überhitzung, 1000$ Reparatur, gerade frisch aus der Werkstatt“ an und gab Ratschläge, wie wir das Problem in den Griff kriegen könnten. Anschließend hielt er den Verkehr für uns auf, sodass ich bis zur nächsten Ausfahrt fahren konnten. Was ich nicht mitbekommen habe war, dass uns der Polizist die ganze Zeit über bis zur Ausfahrt gefolgt ist. Als ich also an einem ruhigeren Plätzchen anhielt um zu überprüfen, was jetzt zu tun wäre, kam er erneut und schlug vor, dass er uns zur nächsten Tankstelle bringen könnte, wo wir unsere Wasservorräte im Falle einer erneuten Überhitzung auffüllen könnten. Anstatt uns allerdings zur Tankstelle zu bringen, fuhren wir zur Polizeidienststelle, wo sich der Polizist die Flaschen geben ließ um sie im Gebäude mit Wasser zu füllen. Am Schluss entschuldigte er sich noch bei uns, dass er ganz vergessen hätte sich vorzustellen. Die Absurdität dieser Situation ist eigentlich kaum in Worte zu fassen. Ich hätte ehrlich gesagt eine ganz andere Reaktion seitens der Polizei erwartet, wenn du mit Autopanne ohne Warndreieck/-weste am Highway stehst….und dann kommt er, gibt dir Ratschläge, hält den Verkehr für dich auf, füllt dir persönlich Wasser auf und entschuldigt sich am Schluss noch, dass er sich gar nicht vorgestellt hätte…..es gibt anscheinend doch noch nette Polizisten auf dieser Welt! 😀 Wie auch immer bin ich extrem dankbar dafür, dass Richard uns aus dieser schwierigen und gefährlichen Lage gebracht und alles getan hat, um die Situation für uns so angenehm wie möglich zu gestalten. Wenn ich am Ende meiner Reise wieder an Auckland vorbeikomme, werde ich der Polizeistation die größte Tafel Schokolade vorbeibringen, die ich finden kann! Mit aufgefüllten Wasserflaschen, besten Wünschen der neuseeländischen Polizei und einem fast wieder komplett funktionierendem Auto starteten wir also mit etwas Verzörgerung unsere gemeinsame Reise in den Süden.

Time to say goodbye Te Puke…

Was lange währt, wird letzten Endes bekanntlicherweise ja endlich gut! Der Grund warum ihr euch so lange in Geduld üben musstet war der, dass ich Besuch von einer guten Freundin aus Deutschland hatte und wir eine Weile zusammen gereist sind. Da der Aufenthalt von ihr zeitlich knapp bemessen war, wollte ich keine Zeit vor dem Pc damit „verschwenden“ den Blog hier zu aktualisieren. Jetzt im Moment muss ich ehrlich zugeben, ich hätte es getan. Innerhalb des letztens Monats bin ich ziemlich viel herum gekommen, habe ziemlich viel erlebt und Bilder für eine 3 tägige Diashow geschossen (vielleicht sogar 4 tägig). Momentan befinde ich mich wieder in Blenheim, dem Norden der Südinsel. Wie es dazu kam erfahrt ihr innerhalb der nächsten Stunden/Tagen/Wochen stückchenweise. Doch zuerst zurück zum Anfang: Te Puke. Nach meiner Arbeit in der Schafschlachterei versuchte ich mich eine Zeit lang beim Melonen pflücken auf dem Feld, besuchte die Tarawera Falls und genoss einige Tage am Strand. Schweren, schweren Herzens musste ich mich allerdings schließlich von diesem Paradies auf Erden, genannt Te Puke, verabschieden und so verwundert es sicher niemanden, wenn ich beichte, dass beim Verlassen der Stadt sogar ein paar Tränen flossen (Nicht). Mehrere Monate hing ich dort dank Geldknappheit verursacht durch teure Autoreparaturen fest und ich war froh, dass ich diesen Ort hinter mir lassen konnte. Sicherlich habe ich auch viel erlebt (Tongariro!), viele Leute kennen gelernt und die Zeit so gut es ging genossen usw…trotzdem war eine Weiterreise für mich persönlich langsam überfällig. Ich wollte einfach weiter, weg, etwas Neues und mehr von diesem unglaublichen Land sehen! Ich verließ Te Puke am 21.04.2015 und machte mich auf Richtung Auckland, wo ich besagte Freundin vom Flughafen abholte. Rückblickend war die Reise sowohl von Höhen als auch von Tiefen geprägt, trotzdem hat sie sich, meiner bescheidenen Meinung nach, definitv gelohnt!!! Die Geschichten die wir erlebt haben….eigentlich sollte ich ein Buch darüber schreiben….denn was uns beiden teilweise passiert ist, glaubt uns sowieso keiner! 😀