Tongariro Alpine Crossing

Wie in vorangegangenen Beiträgen schon erwähnt, war der ursprüngliche Plan, die ganze 4-tägige Wanderung im Tongariro National Park zu wagen. Wegen des schlechten Wetters war dies allerdings leider nicht möglich und wir beschlossen, den Tongariro Alpine Crossing, eine Teilstrecke der ganzen Wanderung,  zu bezwingen.

Der Tongariro National Park ist ganz besonders beliebt und soll die schönste Wanderung auf der Nordinsel sein. In den Sommermonaten wandern täglich mehr als 700 Touristen diesen Weg. Dementsprechend ist der Andrang ziemlich groß. Da mit uns noch viele andere eine Woche lang darauf warten mussten, dass sich das Wetter endlich bessern würde, könnt ihr euch sicher vorstellen, was für ein Ansturm an dem Samstag war, an dem sich die Sonne endlich wieder hat blicken lassen. Ungelogen, ganze Busse vollgestopft mit Leuten kamen da anngefahren.

Der Alpine Crossing ist 19,4 km lang und kann an einem Tag bewältigt werden. Es gibt einen Bus der zwischen den beiden Enden hin und her fährt um Leute zurück zu ihren Autos zu bringen, da der Anfang bzw. das Ende der Strecke frei wählbar ist. Attraktionen entlang des Weges sind die Soda Springs, der Mount Ngauruhoe, die Emerald Lakes, der Red Crater und der Blue Lake. Weltweite Berühmtheit erlangte der National Park, da hier einige Szenen für Mordor und die Emyn Muil aus Peter Jacksons „Herr der Ringe“ gedreht wurden. Der Mount Ngauruhoe ist der Schicksalsberg! Dank seiner beinahe symmetrischen Form war er nach Meinung der Regisseure die perfekte Vorlage für den Film. Als Herr der Ringe Fan ist also ein Besuch des Tongariro quasi Pflicht!

Die Aussichten und Eindrücke die ich dort sammeln durfte sind absolut einmalig. Selbst jetzt, Wochen nach der Wanderung, sind die Erinnerungen noch besonders stark und lebhaft und meiner Meinung nach war der Besuch des Tongariro National Parks das Beste, was ich hier in Neuseeland bisher erleben durfte. Die Bilder sprechen für sich, es sind wahnsinnig Schöne dort entstanden!

Anmerkung: Ich weiß nicht warum die Bilder durcheinander erscheinen. Das ist mir schon bei den letzten beiden Einträgen aufgefallen. Anscheinend klappt das mit der Sortierung nicht so ganz, ich versuche nämlich schon immer, das ganze nach meiner Erzählung zu ordnen. Aber Hauptsache ihr habt die Bilder 😉

Waimangu Volcanic Valley

Noch bevor wir auf unserem Weg in Taupo und Turangi Halt machten, besuchten wir das Waimangu Volcanic Valley in Rotorua. Somit habe ich gefühlt alles an geothermalen Orten gesehen, was Rotorua zu bieten hat. Allerdings muss ich sagen, das WVV ist auf jeden Fall sein Geld wert!

Das WVV ist das jüngste Thermalgebiet der Welt, entstanden nach dem Ausbruch des Mount Tarawera im Jahr 1886. Besondere Attraktionen des Valleys (meiner bescheidenen Meinung nach) sind der Inferno Crater und die Warbrick-Terassen!

Taupo & Turangi

Bevor meine Arbeit bei AFFCO began, planten wir einen einwöchigen Ausflug zum Tongariro National Park. Dort wollten wir die 4-tägige Wanderung wagen. Auf dem Weg dorthin machten wir (auch wegen schlechtem Wetter und als Folge dessen ein schlechter Zustand des Wanderweges) in Taupo und schließlich in Turangi Halt. In beiden Orten, an welchen kostenloses Camping an festgelegten Plätzen gestattet ist, nächtigten wir in Zelten/Autos und kochten unser Essen auf meinem Campingkocher. Der kostenlose Campingplatz in Taupo (Reids Farm Recreation Reserve) ist direkt an einem Fluss mit kristallklarem Wasser inmitten von Mutter Natur gelegen und absolut empfehlenswert! Während wir darauf warteten, dass sich das Wetter endlich bessern würde, besuchten wir die Huka Falls, die Hot Water Pools und die Acacia Bay. Außerdem machten wir, schon mal als Vorbereitung auf den großen Wandertag, jeden erdenklichen Wanderweg in näherer Umgebung, was auch einen Weg um den Lake Taupo, den größten See Neuseelands, einschloss.

In Turangi gab es eher weniger zu sehen. Der Ort war eigentlich nur wegen der Nähe zum Nationalpark, dem freien Campingplatz und dem I-Site interessant. Die I-Sites sind öffentliche Gebäude in Neuseeland, wo man sich über Wetterverhältnisse und verfügbare Aktivitäten in der näheren Umgebung informieren kann. Dort legte man uns auch nahe, nochmals 2 Tage auf den Samstag zu warten, da dort das Wetter am Besten für eine Wanderung sei. Somit war es uns leider nicht möglich, die ganze vier Tages Wanderung zu absolvieren und wir beschlossen, den eintägigen Tongariro Alpine Crossing (einen Teilabschnitt der Strecke dieser 4 Tage) zu besuchen. Aber dazu in einem neuen Beitrag später mehr. Hier die Bilder von Taupo und Turangi :)

 

 

 

 

 

 

In der Schafschlachterei…

Da relativ viele Leute fragen, wie es denn so arbeitstechnisch in der Schlachterei abläuft, was ich da jetzt genau mache und das man mir das ja nun wirklich überhaupt nicht zugetraut hätte, hier eine kurze Zusammenfassung meiner Tätigkeiten:

Ich arbeite im Nachtdienst, was bedeutet, dass ich in der Regel um 15:45 oder 16:00 Uhr anfange und bis 2:00 Uhr morgens arbeite. AFFCO ist einer der größten neuseeländischen Fleischlieferanten und exportiert Schaf- und Lammfleisch in der Regel hauptsächlich in den asiatischen und islamischen Raum, aber auch nach Europa. Wenn ihr also in letzter Zeit Lamm- und/oder Schaffleisch geschlemmt habt, besteht eine geringe Möglichkeit, dass ich da meine Finger dran hatte 😀

Ich wechselte in der Vergangenheit zwischen 2 Abteilungen hin und her, einmal dem Lamb Cuts Department (Fleisch wird dort geschnitten) und dem Offal Department (Innereien). Die Arbeit hört sich schlimmer an, als sie tatsächlich ist. Natürlich brauchte es etwas Zeit, sich an den Geruch, rohes Fleisch, Blut, Innereien, Gedärme usw. (ich hoffe, ihr habt nicht vor kurzem gegessen) zu gewöhnen, ist aber mittlerweile absolut kein Problem mehr für mich.

Im LC Department stehe ich mit mehreren anderen Leuten am Fließband und sammle jeweils, je nachdem für was ich in dieser Schicht eingeteilt wurde, eine bestimmte Art von Fleisch (Wirbelsäulen, Rückenfett, Kehlen, Füße…) welches auf diesem Band an mir vorbeiläuft und packe dieses in einen Karton. Manchmal stehe ich auch am Ende des Fließbandes und sammle alles ein, was bei mir ankommt, sortiere es aus und bringe es dann zu den jeweiligen Leuten, die eigentlich für dessen Verpackung verantwortlich wären, es aber vielleicht übersehen oder vergessen haben. Die Leute dort sind in der Regel Maori und eigentlich ziemlich hilfsbereit, freundlich und lustig! Eigentlich muss ich gestehen, dass mir meine Arbeit mittlerweile ziemlich Spaß macht. (Soweit man bei einer solchen Art von Arbeit von „Spaß“ sprechen kann :P) Und die Bezahlung ist ziemlich gut!

Im Offal Department stehe im am Ende einer ca 10 Meter langen Vorrichtung mit mehreren, sich automatisch drehenden Rollen und Sprinklern. In einer Art Wasserrutsche kommt der ganze Verdauungstrakt eines Schafes/Lammes an und wird aus einer Art Auffangbecken von einer Person auf einen Ständer gespießt. Sobald 24 Gedärme gesammelt sind, nimmt eine zweite Person diese und führt sie über weitere Rollen und Sprinkler, durch welche die Gedärme vollständig von ihrem Inhalt (ich muss hier glaube ich nicht weiter ins Detail gehen) gereinigt werden. Am Ende dieser Vorrichtung stehe dann ich und nehme die Gedärme mit einem frisch von mir aufgebauten Karton herzlich in Empfang. Sobald ich 3 Kartons mit jeweils 24 Gedärmen habe, bringe ich sie in ein anderes Department, wo sie dann letztlich verschickt werden. Ansonsten habe ich dafür zu sorgen, dass immer genug Kartons vorhanden sind und reinige zwischenzeitlich die Rollen von den weniger lieblich duftenden Inhalten der Därme 😉

Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung! :)